Projektdetails
Beschreibung
Therapeutische Proteine spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung einer Reihe schwerer Erkrankungen, wie
Tumorerkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Metabolische Erkrankungen oder Blutgerinnungsstörungen. Der Markt
für therapeutische Proteinen betrug fast $174.7 Milliarden im Jahr 2015 und wird etwa $ 248.7 Milliarden im Jahr 2020
erreichen.
Die meisten therapeutischen Proteine haben eine geringe intrinsische Toxizität und zeichnen sich durch gute
therapeutische Wirksamkeit aus. Ein wesentliches Problem für die Aufrechterhaltung von Wirksamkeit und Sicherheit
dieser Therapeutika sind aber ungewollte Immunreaktionen, die einige Patienten, die mit therapeutischen Proteinen
behandelt werden, entwickeln. Ungewollte Immunreaktionen, insbesondere spezifische Antikörper, können
Therapeutika unwirksam machen oder schwere Nebenwirkungen verursachen, wie beispielsweise anaphylaktische
Reaktionen oder Autoimmunpathologien. Gegenwärtig gibt es keine diagnostischen Methoden, um die Entwicklung
dieser pathologischen Antikörper in Patienten vorherzusagen. Die frühzeitige Diagnose von Antikörpern, die sich noch
im Stadium der Entwicklung befinden, würde eine frühe therapeutische Immunintervention ermöglichen, die die
Entwicklung pathologischer Antiköper verhindert. Ein prominentes Beispiel für pathologische Antikörper gegen
therapeutische Proteine sind neutralisierende Antikörper gegen den Gerinnungsfaktor VIII (FVIII), die sich im Verlauf
der Behandlung von Hämophilie A Patienten mit FVIII Produkten entwickeln. Die Antikörper heben die biologische
Aktivität der FVIII Produkte auf und können schwere Blutungskomplikationen verursachen.
Im vorliegenden Projekt führten wir grundlegende Forschungsarbeiten durch, mit denen eine wichtige Wissenslücke im
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LSC16-008 - Advanced personalized diagnostics to overcome severe side effects of protein therapeutics
Final report
gegenwärtigen Verständnis der Eigenschaften und der Entwicklung pathologischer Antikörper gegen
FVIII in Patienten mit schwerer Hämophilie A geschlossen werden konnte. Wir haben neuartige Daten zum
zeitlichen Verlauf der frühen Antikörperentwicklung generiert, insbesondere zum Zusammenhang von Epitopspezifität
(Proteinepitope versus Kohlenhydrahtepitope), Affinität, Isotype/IgG Subklasse und funktionaler Aktivität der Antikörper,
die sich in Patienten entwickeln, die FVIII Produkte erhalten. Die einmalige Möglichkeit, Grundlagenforschung und
Probenanalyse aus einer klinischen Studie miteinander zu verbinden, eröffnet die Möglichkeit, diese Erkenntnisse aus
der Grundlagenforschung zukünftig direkt in einer klinischen Anwendung zu testen. Die Ergebnisse dieses Projekts
werden die
wissenschaftliche Basis für die Entwicklung neuer diagnostischer Verfahren bilden, beispielsweise für die Entwicklung
eines FVIII-spezifischen Mikroarrays. Neue Verfahren für die frühe Diagnostik werden Klinikern helfen, die Entwicklung
ungewollter Immunreaktionen gegen FVIII patienten-spezifisch zu beurteilen und daraufhin personalisierte
Behandlungsmöglichkeiten einzusetzen, die die Wirksamkeit gegenwärtiger Therapien verbessern.
Kurztitel | Hemognostics |
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Status | Abgeschlossen |
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende | 24/07/17 → 10/08/23 |
Projektbeteiligte
- IMC Krems University of Applied Sciences (Leitung)
- Universitätsklinik St. Pölten (Projektpartner)
Fördermittel
- Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich
UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung
2015 einigten sich UN-Mitgliedstaaten auf 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) zur Beendigung der Armut, zum Schutz des Planeten und zur Förderung des allgemeinen Wohlstands. Die Arbeit dieses Projekts leistet einen Beitrag zu folgendem(n) SDG(s):
Fingerprint
Erkunden Sie die Forschungsthemen, die von diesem Projekt angesprochen werden. Diese Bezeichnungen werden den ihnen zugrunde liegenden Bewilligungen/Fördermitteln entsprechend generiert. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.