Projektdetails
Beschreibung
In unserer alternden Gesellschaft werden Krankheiten die den Bewegungsapparat betreffen in Zukunft immer häufiger auftreten und dadurch die Gesundheitskosten erhöhen. Eine Möglichkeit diese Kostensteigerung zu reduzieren ist die Etablierung multidisziplinärer Primärversorgungseinrichtungen, in denen Ärzte und Angehörige nicht-ärztlicher Gesundheitsberufe (Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Krankenschwestern) zusammenarbeiten. Eine alternde Gesellschaft wird auch vermehrt schwerwiegende Pathologien am Bewegungsapparat mit sich bringen (z.B. Wirbelsäulenmetastasen oder osteoporotische Frakturen). Das Erkennen schwerwiegender Pathologien, insbesondere in deren Frühstadium, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Die Früherkennung schwerwiegender Pathologien ist essenziell, da dadurch die Prognose sowie Behandlungsergebnisse verbessert werden. Um schwerwiegende Pathologien erkennen zu können, bedienen sich Angehörige aller Gesundheitsberufe sogenannter “Red Flags”. “Red Flags“ sind klinische Anzeichen und Symptome schwerer Pathologien, die während des Patientengesprächs, der körperlichen Untersuchung oder im Verlauf der Behandlung auftreten können. Vertiefendes Wissen über "Red Flags" kann die Chancen verbessern, den Patienten rechtzeitig an den Arzt (zurück)zu überweisen, was sogar lebensrettend für den Patienten sein kann. Unsere bisherigen Untersuchungen haben gezeigt, dass das Wissen von Student*innen der Physiotherapie im letzten Studienjahr in Europa (einschließlich Österreich) hinsichtlich dieser “Red Flags“ gering ist. Auf der anderen Seite sind sich österreichische Allgemeinmediziner*innen und Orthopäd*innen bewusst, wie wichtig es ist, dass Physiotherapeut*innen “Red Flags“ erkennen können. Diese Ergebnisse machten deutlich, dass eine zusätzliche Ausbildung erforderlich ist, um insbesondere das Erkennen dieser sogenannten „Red Flags“ zu verbessern. Das übergeordnete Ziel unseres Projekts ist Fallbeispiele für den Physiotherapieberuf zu entwickeln, um dann das Wissen österreichischer Physiotherapeut*innen hinsichtlich “Red Flags“ zu erweitern. In unserem ersten Teil wollen wir den aktuellen Wissensstand über “Red Flags“ bei qualifizierten österreichischen Physiotherapeuten*innen auf der Grundlage bereits validierter Fallbeispiele mit Hilfe einer Online-Umfrage untersuchen. In dieser Umfrage erheben wir auch, wie Physiotherapeut*innen es bevorzugen würden etwas über “Red Flags“ zu erfahren. Im zweiten Teil werden Ärzt*innen und Physiotherapeut*innen gemeinsam an der Entwicklung neuer Fallbeispiele arbeiten. Diese Fallbeispiele werden dann nach der HAS-Konsens-Methode an eine andere Gruppe von Ärzt*innen und Angehöriger nicht-ärztlicher Gesundheitsberufe geschickt. Im dritten und letzten Teil werden die neu entwickelten Fallbeispiele in einer Edukations-Intervention für Physiotherapeut*innen verwendet, um sicherzustellen, dass das Projekt eine direkte Auswirkung auf den derzeitigen Physiotherapieberuf in Österreich hat.
Kurztitel | Red Flags |
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Status | Laufend |
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende | 12/01/22 → … |
Projektbeteiligte
- IMC Krems University of Applied Sciences (Leitung)
- Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften GmbH (Projektpartner)
Fördermittel
- Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich
UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung
2015 einigten sich UN-Mitgliedstaaten auf 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) zur Beendigung der Armut, zum Schutz des Planeten und zur Förderung des allgemeinen Wohlstands. Die Arbeit dieses Projekts leistet einen Beitrag zu folgendem(n) SDG(s):
IMC Forschungsschwerpunkte
- Health and digitalisation
Fingerprint
Erkunden Sie die Forschungsthemen, die von diesem Projekt angesprochen werden. Diese Bezeichnungen werden den ihnen zugrunde liegenden Bewilligungen/Fördermitteln entsprechend generiert. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.