Abstract
Leitlinien müssen von Experten der einzelnen medizinischen Disziplinen unter Berücksichtigung der Komplexität des eigenen Gesundheitssystems entwickelt werden. Eine übergeordnete Einrichtung zur Koordination der Aktivitäten von österreichischen Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften und den Fachgruppen der Österreichschen Ärztekammer im Bezug auf medizinische Leitlinien existiert nicht. Erstmals wurde eine landesweite Erhebung der Einstellungen gegenüber, sowie der Erwartungen an die Leitlinienentwicklung von Mitgliedern wissenschaftlicher Fachgesellschaften und Berufsverbänden durchgeführt. Die hier vorliegenden Studienergebnisse geben Rückschluss auf den aktuellen Stand der Leitlinienarbeit in Österreich und weisen den entsprechenden Handlungsbedarf auf. Hierzu wurden 137 österreichische Fachgesellschaften und -gruppen befragt. Das Ergebnis: Leitlinien wurden als Qualitätssicherungsinstrument erkannt. Mehr als zwei Drittel haben bereits welche entwickelt. Der Einrichtung eines unabhängigen und national tätigen Instituts wird kritisch gegenüber gestanden. Die entwickelten Leitlinien wurden auf verschiedenste Art und Weise veröffentlicht. Eine gemeinsame öffentlich zugängliche Online-Plattform wird neben der kontextabhängigen Integration von Leitlinien in elektronische Patientenakten und anderen Medien als hilfreiche Verbreitungs- und Implementierungsstrategie angesehen. Eine Vereinheitlichung der methodischen Vorgehensweise sowie die begleitende und unabhängige Beratung würden österreichische Leitlinien im Bezug auf deren Qualität verbessern.
Originalsprache | Deutsch |
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Seiten (von - bis) | 542-546 |
Seitenumfang | 5 |
Fachzeitschrift | Zeitschrift fur Evidenz, Fortbildung und Qualitat im Gesundheitswesen |
Jahrgang | 103 |
Ausgabenummer | 8 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 17 Sep. 2009 |
Extern publiziert | Ja |
Forschungsfelder
- Organisationsarchitektur
IMC Forschungsschwerpunkte
- Health management and policy